Beginne jetzt – über Ungeduld, Erfolg und Rückschläge

Erfolg

Es ist Sonntag, 21 Uhr abends, ich sitze am Laptop und sollte eigentlich an meiner Bachelorarbeit arbeiten. Stattdessen schwirren mir so viele Gedanken im Kopf herum – über die vergangenen Jahre, Fortschritte, Rückschläge, Erfolg, Ungeduld und zu hohe Erwartungen.

Bestimmt habt ihr das Zitat schon mal gehört: „In one year, you will wish you had started today“. Wie oft wart ihr schon an dem Punkt, an dem unzufrieden wart, weil Dinge zu langsam vorangegangen sind? Oder wie oft habt ihr gar nicht erst begonnen, weil es eurer Meinung nach „zu lange“ gedauert hätte, bis sich etwas tut. Denkt mal an all die Ziele und Träume, die unerfüllt geblieben sind, weil wir zu bequem waren, um überhaupt anzufangen. Viele Dinge, an denen ich aus Unschuld gescheitert bin, liegen mittlerweile Monate zurück. Und guess what? Wahrscheinlich wäre ich mittlerweile an meinem Ziel. Das Ding ist nämlich, dass die Zeit vergeht, egal, was wir machen. Es klingt ziemlich simpel und selbsterklärend, aber wenn man sich diese Tatsache erstmal vor Augen führt, dann wird einem bewusst, wie vieles man hätte erreichen können – mit ein bisschen mehr Geduld und Vertrauen in sich selbst.

Ein Beispiel aus meinem Leben, das mir sofort einfällt, ist folgendes: einen Klimmzug lernen. Seit ich ins Fitnessstudio gehe, sprich seit ich 17 Jahre alt bin, möchte ich gerne einen Klimmzug können. Ich habe schon damals mit Freundinnen oder meinem Exfreund darauf hintrainiert und immer wieder „versucht“ an mein Ziel zu kommen. Versucht ist allerdings wirklich in Anführungszeichen zu setzen. Alle paar Wochen habe ich mühevoll versucht, mich an der Stange hochzuziehen – ohne Erfolg. Ich habe ein, zweimal dafür trainiert, mir dann aber frustriert gesagt, dass ich einfach zu schwach im Oberkörper bin und dass es ewig dauern würde. 4 Jahre später habe ich mit Crossfit begonnen und nach wochenlanger, harter Arbeit wirklich einen Klimmzug gemeistert. Anfangs war ich kein Stück stärker als damals mit 17, nur diesmal habe ich nicht aufgegeben. Wäre ich damals drangeblieben, dann wäre ich heute, nach 4 Jahren, an einem ganz anderen Punkt. Ihr versteht, worauf ich hinauswill, oder?

Ein anderes Beispiel ist das Erlernen einer neuen Sprache. Anfangs ist es so verdammt mühsam, man schlägt sich mit dem einfachsten Vokabular herum und hat selbst da Probleme. Man fühlt sich, als müsste man aufs Neue lernen zu laufen und als würde man unsicher durchs Leben stolpern. In dieser Phase ist es so einfach aufzugeben – aber denkt euch mal, wie weit ihr in 1, 2 oder 3 Jahren sein könntet. Wenn ihr jetzt dranbleibt, könnt ihr euch vielleicht in 3 Jahren fließend unterhalten und die Unsicherheit und das ständige Nachdenken über jedes Wort sind verflogen.

Chris wäre heute kein Personal Trainer, hätte er sich nicht irgendwann aufgerafft und die Ausbildung begonnen. Angie könnte nicht wie ein 1A Yogi verrückte Dinge im Kopfstand anstellen, hätte sie nicht jeden verdammten Tag daran gearbeitet. Alissa hätte keine eigene Agentur gegründet, hätte sie nicht vor vielen Monaten begonnen, sich Stück für Stück Wissen über Social Media, Marketing und Content Creation anzueignen.

Dieses Prinzip funktioniert in so vielen Lebensbereichen und ich bin mir sicher, dass ihr jetzt ein Beispiel aus eurem Leben im Kopf habt. Wenn ihr an etwas denkt, das ihr wirklich wollt, dann setzt den ersten Schritt. Beginnt am besten noch heute, hier und jetzt. Das einzige Geheimnis ist, anzufangen. Stellt sicher, dass es ein Ziel ist, dass ihr wirklich mit ganzem Herzen verfolgen wollt, und dann beginnt. Macht weiter, auch wenn die ersten Hürden auftauchen und nicht alles glattläuft. Macht weiter, auch wenn ihr mal keine Lust habt. Denkt daran, wo ihr in 365, 730 oder 1095 Tagen stehen könntet.

Erfolg

9 Comments

  • Reply chrisoffthebench 15. Juli 2018 at 22:08

    Wahre Worte! Wirklich ein schöner und motivierender Beitrag. Du kannst alles schaffen, was du dir vornimmst <3

  • Reply Johanna 16. Juli 2018 at 7:59

    Oh, da kann ich mich sehr gut wiederfinden!
    Selbst der Klimmzug ist so eine Geschichte, wo ich mir selbst immer wieder rausrede ‚Du schaffst das sowieso nicht‘.
    Schade, wie man sich manchmal selbst im Weg steht!

    Und doch bin ich mir so sicher, dass ich gerade Dinge wie regelmäßig Meditieren oder aktiv Selbstliebe zu pflegen in meinem Leben haben will. Dafür sollte ich am besten jetzt direkt mein Handy weglegen und anfangen!

    Danke für die motivierenden Worte!

    Johanna

  • Reply Marina 16. Juli 2018 at 7:59

    Danke für den Arschtritt!! <3

  • Reply Pauline 16. Juli 2018 at 13:01

    So ein schöner motivierender Text! Ich kann dir nur vollkommen Recht geben und zustimmen. Der Anfang ist immer das schwierigste, aber wenn man dran bleibt, kann man so viel erreichen. Auch wenn es erstmal nur mühsam und langsam voran geht, ist es immer noch besser als gar nicht. Kleiner Fortschritt ist besser als gar kein Fortschritt 🙂
    Das muss ich mir vor allem wenn es ums Dehnen geht immer vor Augen führen. Es fällt meinem Körper extrem schwer flexibler zu werden und auch wenn ich mich jeden Tag eine halbe Stunde dehne, sehe ich selbst nach Wochen nur sehr geringen Fortschritt und da ist es schwer motiviert zu bleiben… aber etwas gedehnter ist besser als gar nicht 😀

    Liebste Grüße
    Pauline <3

    http://www.mind-wanderer.com

  • Reply lilablumenwiese 16. Juli 2018 at 17:50

    Sehr schöner Beitrag, Jules. Ich denke, wir Menschen sind einfach von Grund aus unglaublich ungeduldig und wollen immer alles sofort und jetzt gleich. Wir sollten uns von diesem Gedanken befreien und stattdessen einfach mal wirklich anfangen!
    Liebe Grüße
    Ruth
    https://lilablumenwiese.com/

  • Reply Interactiveonlinemathtutorials 16. Juli 2018 at 21:49

    Julia Vogel, thank you for your blog post.Really thank you! Awesome.

  • Reply bhavanip 17. Juli 2018 at 23:28

    Julia Vogel, thanks a lot for the post.Really thank you! Much obliged.

  • Reply Mumvogel 9. August 2018 at 8:19

    Toller Beitrag mein Schatz!! Ich bin sehr stolz auf dich meine Große!

  • Reply Lena 7. Dezember 2018 at 22:39

    Du sprichst mir mal wieder aus der Seele! Ich bin jetzt 22 und garnicht dort angekommen, wo ich eigentlich in diesem Alter sein wollte. Und warum? Weil ich immer wieder Dinge abgebrochen oder aufgeschoben habe. Ich bereue nur die Dinge, die ich nicht getan habe und nicht die, die ich vielleicht verkackt habe! Deshalb habe ich mir gest vorgenommen, von nun an an meinen Zielen zu arbeiten und auch daran festzuhalten 🙂

    Danke für diesen schönen Post!

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