1 Jahr in Wien

Schon während ich den Titel des Blogposts tippe, kann ich nicht glauben, dass es tatsächlich wahr ist – ich lebe nun seit einem Jahr in Wien. Vor genau einem Jahr, am ersten April 2016 hat mein Mietvertrag begonnen und ich bin in den zweiten Bezirk gezogen. Weil für mich persönlich unglaublich viele Emotionen mit diesem Tag verbunden sind und seit meinem Umzug ziemlich viel passiert ist, wollte ich heute in paar Gedanken mit euch teilen.

Bevor ich nach Wien gekommen bin, wusste ich schon, dass es eine tolle Stadt ist. Ich kannte ein paar coole Cafés, hatte auch schon einen kleinen aber feinen Freundeskreis in Wien und wusste, dass ich auch blogtechnisch vom Umzug profitieren würde – mehr Events, mehr persönliche Nähe zu den Agenturen und anderen Bloggern, mehr Fotospots. Was ich aber nicht wusste war, wie sehr ich mich in diese Stadt verlieben würde.

Ich weiß nicht, was genau es war, aber irgendwie ist das etwas besonderes zwischen Wien und mir. Als ich meinen Schlüssel bekommen habe bin ich von meiner Wohnung über den Donaukanal Richtung Schwedenplatz geschlendert, die Sonne ist mir ins Gesicht geschienen und ich hatte ein Gefühl von „Nachhausekommen“. Nun nach einem Jahr ist es immer noch das selbe, vor allem kurz vor dem Sonnenuntergang, wenn ich über eine der vielen Brücken am Kanal gehe, die Sonne hinterm Horizont verschwindet und die Landschaft sich im Wasser spiegelt. Ich glaube, ich werde nie genug kriegen von diesem Anblick.

In dem einen Jahr in dieser wunderschönen Stadt habe ich mich hundert Mal in hundert verschiedene Gebäude verliebt, etliche Male davon geschwärmt, wie sehr ich Wien liebe und keine Sekunde lag bereut, dass ich umgezogen bin. In Wien habe ich so viel über mich selbst gelernt, habe meinen Stil definiert, mich immer wieder selbst gefunden und habe jeden Frühlingstag, jeden heißen Sommernachmittag, jede kühle Herbstbriese und jeden kalten Wintermorgen genossen. Ich bin in diesen 365 Tagen Millionen von Schritten durch die Stadt gegangen und bei jedem Spaziergang sind mir neue Ecken und Winkel aufgefallen. Ich habe neue Menschen, neue Plätze, neue Lokale und neue Lieblingsorte gefunden, Freundschaften haben sich vertieft und ich war so oft einfach nur dankbar für meine Entscheidung, für die Leute, die Stadt, die Möglichkeiten.

Die Sonnenuntergänge am Donaukanal, die Mädelsabende bei mir zu Hause, die Spaziergänge durch den ersten, die wunderschönen Gebäude, die Hipster-Plätze, die Lokale, das Straßenbahnfahren am Ring, die neuen Freundschaften, die coolen Events, die Gänge und die Bibliothek der Uni, der Rathausplatz, die weihnachtlichen Laufrunden am Ring, der Charme der unterschiedlichen Bezirke, das Radfahren im Sommer, das Lachen, das Feiern und all die schönen Erinnerungen – ach, war das ein schönes Jahr!