Bloggerfreundschaften – Können sie funktionieren?

Das Leben steckt voller Veränderungen: man trifft ständig neue Menschen, interessante Persönlichkeiten, zieht vielleicht in eine neue Stadt oder beginnt einen neuen Job. Die zwischenmenschlichen Beziehungen, die dabei entstehen, sind vielseitig. Manche Menschen sind uns vielleicht sympathisch, andere weniger. Mit den einen kann man sich sofort identifizieren und über Gott und die Welt quatschen, mit anderen bleibt es vielleicht bei einem freundlichen „Hey“, wenn man sich auf der Straße über den Weg läuft. Als Bloggerin ist das Ganze nochmal ein wenig anders: man lernt neue Leute kennen – online und face-to-face. Selbst über Distanzen von mehreren hundert Kilometern findet man gleichgesinnte, denn das Internet macht es möglich.

Schon länger habe ich mir überlegt, einen solchen Beitrag zu schreiben, weil ich das Gefühl habe, dass das Bloggen mein Leben komplett verändert hat. Ich habe nicht nur eine Leidenschaft für mich entdeckt und einen Job gefunden, der mir wahnsinnig viel Spaß macht. Nein, ich habe auch die interessantesten Persönlichkeiten getroffen, neue Freundschaften geschlossen und Menschen in mein Herz geschlossen. Dazu zählen viele andere Blogger, aber auch Nicht-Blogger, die durch Aneinanderreihungen glücklicher Zufälle in mein Leben getreten sind. Heute soll es trotzdem mal um die Bloggerfreundschaften, also die Freundschaften zwischen Bloggern, gehen.

Kann das Ganze überhaupt funktionieren? Und wie groß ist der Konkurrenzkampf wirklich?

Ich weiß, dass sich einige meiner Follower diese Frage schon mal gestellt haben und vielleicht gehört auch ihr zu den Zweifelnden, die sich oftmals denken: „Wie echt sind diese Freundschaften wirklich?“ Natürlich kann ich nur von mir selbst sprechen, aber ich habe mir gedacht, ich zeige euch mal meine Standpunkt und erzähle euch, wie ich das so sehe.

Wie echt sind diese Bloggerfreundschaften?

Und vor allem: wie echt können diese Freundschaften in einer Welt sein, in der alles immer oberflächlicher wird. In der Freundschaften eben zum guten Ton gehören, jeder aber trotzdem seinen persönliche Vorteil aus der Sache ziehen möchte.

Ich kann euch nur sagen: Die Freundschaften, die ich mit anderen Bloggern geschlossen habe, sind sehr echt. Vielleicht ist es auch Charaktersache, aber wenn ich neue Menschen treffe, dann ist mein letzter Gedanke „Wie kann ich von dieser Beziehung profitieren?“. Viel mehr freue ich mich, Gleichgesinnte zu treffen, stundenlang über Dinge reden zu können, die andere vielleicht nicht verstehen aber auch einfach mal zusammenzusitzen, zu arbeiten und sich gegenseitig zu inspirieren. Ich schätze sie, weil sie genauso ambitioniert und leidenschaftlich bei der Sache sind, etwas mit Herz machen und gute Menschen sind. Natürlich entwickeln sich nicht aus allen Bekanntschaften „Bloggerfreundschaften“ aber es gibt doch eine Hand voll Leute, die zu meinen besten Freunden geworden sind – und das durch das Internet. Was für eine verrückte Welt!

Neid, Missgunst und Stutenbissigkeit

Person XY wird zu einem Event oder auf eine Reise eingeladen: wie gehe ich damit um? Ich bekomme ein cooles Angebot – meine beste Freundin nicht. Was tun wir? Es liegt an dir, wie du mit solchen Situationen umgehst und ich bin fest davon überzeugt, dass Neid und Missgunst nur dann entstehen, wenn man es zulässt. Wenn man selbst unzufrieden ist und vor allem dann, wenn man beginnt sich selbst zu bemitleiden. Was wir stattdessen tun? Wir unterstützen uns gegenseitig! Das Ding ist nämlich: es gibt nicht nur eine Person an der Spitze, nicht nur eine Person, die erfolgreich sein kann und nicht nur eine Person, die bei coolen Projekten mitarbeiten kann. Bei uns kommt es oft vor, dass wir uns gegenseitig empfehlen, uns Tipps geben oder uns einfach mal zu einem Workdate verabreden. Wir arbeiten miteinander, nicht gegeneinander, machen die Fotos vom jeweils anderen, sprechen über unsere Projekte und freuen und füreinander, wenn jemand eine coole Möglichkeit bekommt. Bestimmt ist das nicht unter allen Bloggern so, aber ich bin mehr als glücklich, dass es in meinem Umfeld so ist.

Powergirlmovement

Wie einige von euch vielleicht wissen, hat Klara vor mittlerweile über 1,5 Jahren das Powergirlmovement mit uns zusammen ins Leben gerufen. Zu Beginn war unsere Intention, anderen Frauen zu mehr Selbstbewusstsein und Fitness zu verhelfen, aber auch als starke Gruppe aufzutreten. Neben den Postings, die an die Öffentlichkeit gingen, passierte natürlich auch viel im Hintergrund. Wir waren alle noch unsicher, unerfahren und wussten oft nicht, wie wir mit bestimmten Dingen umgehen sollten. Wenn es Probleme gab, haben wir uns gegenseitig gepusht, haben uns Ratschläge gegeben, uns täglich ausgetauscht und einander geholfen. Glaubt mir, wir standen sehr oft vor genau den selben Situationen und waren immer Freundinnen – keine Konkurrentinnen. Das Resultat? Wir sind alle gewachsen, haben uns entwickelt und so wahnsinnig viel dazugelernt. Jeder hat vom anderen profitiert und wir wären alle nicht da, wo wir heute sind, wenn es nicht unser kleines Grüppchen gegeben hätte.

We rise by lifting others

Ich bin unglaublich dankbar für die Menschen in meinem Leben und die tollen Freundschaften. Dankbar für meine Angie, die einfach der beste Mensch überhaupt ist, meine Klara, die nicht nur ein wahnsinniges Vorbild, sondern auch eine meiner engsten Freundinnen ist, für meine Stephi, mit der ich über alles reden kann, die mich immer zum lachen bringt und auf die immer Verlass ist, für meine Powergirls und für all die anderen großartigen Menschen, die ich durchs Bloggen kennengelernt habe.