Heute möchte ich endlich einen Beitrag mit euch teilen, an dem ich wirklich seit Ewigkeiten schreibe. Aus irgendeinem Grund hat es nie gepasst, ihn zu teilen und ich war total unzufrieden mit meinem Text. Vor 2 Tagen habe ich aber dann wieder mal drüber nachgedacht, wie viel man verpasst, wenn man sich in seiner comfort zone versteckt und eine Bekannte von mir hat dann den finalen Funken überspringen lassen. Auch Klara und Diana sind nicht ganz unverantwortlich dafür, dass dieser Beitrag nun endlich zu Stande kommt. Mit meinen Powergirls, und vor allem Klara, rede ich ganz oft über Persönlichkeitsentwicklung und Selbstbewusstsein, Selbstverwirklichung und unsere Träume. Diana hat vor kurzem im Rahmen einer Nike Kampagne selbst einen Beitrag über „Great things happen outside of your comfort zone“ geschrieben, den ich euch auch sehr ans Herz legen kann. Mir ist bewusst, dass mein Blogpost sich um das Selbe dreht, aber das finde ich gar nicht schlimm. Wir alle stolpern im Leben immer wieder über kleine Hürden und kommen in Situationen, die weeeeit außerhalb unserer Comfort Zone liegen. Bei mir häufen sich diese Momente grade – Umzug, neue Projekte, und und und. Deshalb tut es mir wahnsinnig gut, mir meine Gedanken von der Seele zu schreiben und mit euch zu teilen.
Das Leben in der Comfort Zone
Ich war schon immer eher eine Person, die neue Dinge ausprobiert hat und sich nicht davor gefürchtet hat, Risiken einzugehen. Mir ist aber auch bewusst, dass es vielen Leuten ganz anders geht und sie sich extrem schwer tun, bekanntes Terrain zu verlassen. Eine Bekannte, die ich oben schon als einen der Gründe für den Post genannt habe, ist genau so eine Person. Eine super liebe aber leise Maus, die sich selbst so wenig zutraut, dass es mir richtig leid tut. Wenn sie mit dem Auto in die Stadt fahren muss, ruft sie oft einen Freund an, der sie hinbringt, weil sie sich davor fürchtet, zu fahren. Und nach Wien oder weiter weg fahren? Undenkbar! Wenn sie ein Angebot für einen richtig tollen, neuen Job bekommt, ist sie extrem unsicher, ob sie ihren alten Arbeitsplatz verlassen will und neues wagen kann und möchte. Ihr Leben ist bestimmt von Unsicherheiten und das schlimmste ist, dass sie auch niemals den Mut hätte, das zu ändern. Sie lebt vor sich hin, aber sie LEBT nicht! Ich kann euch eines sagen: ich habe sie noch nie euphorisch, ausgelassen und richtig glücklich gesehen. Natürlich ist das eine Typfrage und nicht jeder kann Emotionen gut nach Außen tragen, aber bei ihr hat man wirklich das Gefühl, dass das Leben an ihr vorbeizieht.
Sich selbst herausfordern
Selbst ich als extrovertierter Typ stoße hin und wieder an meine Grenzen und muss mir einen tritt in den Popo geben. Oder noch schlimmer: ich brauche jemanden, der mich daran erinnert, dass der einfachste Weg nicht immer der beste ist. Ein Beispiel? Vor 1 Jahr war ich kurz vor meiner Matura und habe plötzlich meine Zukunftswünsche angezweifelt, war unsicher und auch irgendwie verzweifelt. Innerlich wusste ich schon da, dass ich gerne Publizistik studieren will, was aber natürlich bedeutet hätte, meine Sachen zu packen und nach Wien zu ziehen. Ich hatte solche Angst davor, es überhaupt auszusprechen und habe mit Gedanken gespielt, wie „Ach, Graz ist doch auch super. Du findest schon ein Studium, dass du auch magst“, oder „Naja, soo schlecht passt die Fachhochschule für Journalismus ja gar nicht zu dir“, „Das wird schwierig, wenn du deinen Freund nur am Wochenende siehst“ und das schlimmste von allem „Manche sagen mir, dass Publizistik ein Massenstudium ist. Dann lass ichs vielleicht lieber“. Schon damals hat mir meine liebe Diana gehörig den Kopf gewaschen und ich habe gemerkt, dass ich nach Ausreden suche, damit ich mein Leben möglichst bequem gestalten kann. Ich habe Zeit gebraucht, um mir über meine Ziele sicher zu werden, die ich mir auch genommen habe. Deshalb habe ich mich bei Pharmazie inskribiert und dem Ganzen mal eine Chance gegeben. Schnell habe ich gemerkt, dass es mich nicht glücklich macht und habe mir gedacht: „Okay, das war dein Zeichen. Jetzt traust du dich aber!“. Ich habe meine Freunde, meinen Freund und meine Eltern eingeweiht und gesagt: „Ich möchte in Wien Publizistik studieren! – Ja, ich werde oft nach Graz fahren müssen, um meine Lieben zu sehen, ja, ich muss mich um Miete, Einkauf, Haushalt, und und und kümmern und bin komplett unabhängig und auf mich alleine gestellt, ja, ich werde viele neue Menschen kennen lernen und mich auch schwierigen Situationen stellen müssen – aber JA, genau das ist nötig, um das zu tun, was mich wirklich glücklich macht. Ist es der einfachste Weg? Absolut nicht! Ist es der absolut perfekte und einzig richtige Weg? Wer weiß! Aber eines weiß ich mit Sicherheit: Ich muss meine Comfort Zone verlassen, Risiken nehmen und mich selbst herausfordern, weil ich es mir wert bin, zu 10000% glücklich zu sein und meine Träume zu verfolgen. Bestimmt werde ich hin und wieder stolpern und fallen, werde nicht immer alles richtig machen, aber am Ende wird es mich auf den richtigen Weg bringen.
Eine andere Situation, in der ich aus meiner Comfort Zone raus musste: 3 h alleine mit dem Auto nach Krems fahren. Den Führerschein habe ich seit 1,5 Jahren und ich bin auch schon mal so lange gefahren, aber niemals alleine. Vor 2 Tagen hatte ich schon etwas Angst davor und habe mir die ärgsten Situationen vorgestellt. Ich habe mir eingeredet, dass mir bei den bisherigen Fahrten immer jemand gesagt hatte, wie ich fahren muss – das hatte ich nun nicht. „Und was ist, wenn ich einen Fehler mache? Und es nicht merke?“. Eins kann ich euch sagen: Ich hatte definitiv Respekt vor der Fahrt, habe aber nicht einmal darüber nachgedacht, nicht zu fahren. Denkt euch mal, was ich alles verpasst hätte: einen richtig coolen Brunch mit Angie und den Mädels, zwei tolle Tage in Krems und viele Glücksmomente!
Ein anderes Mal hatte ich Angst davor, meinen Freund zu seiner Weisheitszahnop zu bringen, da ich wusste, wie schrecklich der Verkehr sein würde. Aber ich habe mir gedacht: Jetzt erst recht! Und wisst ihr was? Genau solche Fahrten machen mich zu einer besseren Autofahrerin! Ich glaube nicht, dass ich so gut fahren könnte, wie ich es tue, wenn ich immer nur die Stecke von mir zu meiner Oma fahren würde, die ich schon 100 Mal gefahren bin. Die schwierigen Situationen, neuen Routen und langen Strecken machen mich zu einer besseren Fahrerin – und genau so ist es fast immer im Leben. Wenn ihr in eurer Komfortzone bleibt, dann werdet ihr nicht über euch hinauswachsen und euch selbst stolz machen. Aber wenn ihr neues wagt, selbst, wenn es euch Angst macht, dann könnt ihr großartiges erreichen.
Wie ihr über euren Schatten springen könnt
Klein anfangen
Versucht zu Beginn einmal pro Woche etwas zu machen, was euch Angst macht. Es muss nichtmal was Großes sein – manchmal erfordern selbst kleine Dinge ein wenig Mut. Wenn ihr euch daran gewöhnt habt, aus eurer Comfort Zone zu treten, könnt ihr es immer häufiger machen, bis es irgendwann immer dann ganz intuitiv passiert, wenn es nötig ist.
Sprecht über eure Ängste
Wie ich bereits erwähnt habe, hat Diana mir vor einem Jahr ziemlich in den Hintern getreten und mir ein wenig die Augen geöffnet. Ihr seht also: als ich über meine Ängste gesprochen habe, fiel eine große Last von mir ab, and ich bekam den Rat einer lieben Freundin. Was ich euch mitgeben kann: egal, wie schwer ihr euch tut, etwas anzusprechen: sucht euch eine vertraute Person und sprecht über das, was euch Angst macht oder erzählt ihr von euren Wünschen. Ihr bekommt Zuspruch, Rat und könnt eure Sorgen mit jemandem teilen. Vielleicht erscheint euer großes Problem oder eure Hürde plötzlich ganz klein und ihr könnt euch überwinden, die Comfort Zone zu verlassen.
Gebt euch selbst TED Talk
You got this, girl! Statt euch selbst einzureden, dass ihr lieber bei dem bleibt, was angenehm und bequem für euch ist, sprecht euch gut zu, ermutigt euch selbst und glaubt daran, dass alles gut wird. Selbst, wenn ihr mal auf die Schnauze fallt – ihr könnt immer wieder aufstehen und weitermachen. Der Weg zum Glück und Erfolg ist eine Bergstraße, keine Autobahn. Es wird nicht immer leicht sein und man wird hin und wieder scheitern – aber am Ende wird alles gut 🙂
Vielleicht habt ihr ja, wie ich früher, ein wenig Angst vor wichtigen Telefonaten oder es ist euch unangenehm, ein Problem anzusprechen. Das könnt ihr ganz leicht üben, indem ihr mit einfachen „Versionen“ eurer Ängste beginnt. Zum Beispiel bei Telefonaten: fang mit den kleinen Dingen an: einen Tisch reservieren, Kinokarten bestellen oder einen Kundenservice in Anspruch nehmen. Schließlich sind das Fremde und selbst, wenn ihr nervös seid und etwas falsch macht, fällt es nicht ins Gewicht. Oder beim Ansprechen von Problemen: sagt dem Kellner, dass euer Essen euch nicht schmeckt, wenn es so sein sollte, oder sprecht mit der Frau an der Rezeption, wenn es ein Problem gibt. Das sind wieder Personen, die euch nicht nahe stehen und es wird euch viel leichter fallen, Kritik anzubringen als bei jemandem, den ihr gerne habt und der euch nahe steht.
Puh, ziemlich lange geworden 😀 Ich hoffe, ich konnte euch einen kleinen Anstoß geben, eventuell etwas zu verändern und aus eurer Comfort Zone zu treten.
5 Comments
So ein schöner Beitrag, Maus.
Ich hab mich früher NIE getraut zu telefonieren, und auch heute schreib ich noch lieber Emails. Kommt aber glaub ich einfach dadurch, dass man bei Emails fünfmal überlegen kann, was man dem gegenüber antwortet. Am Telefon muss man immer sofort reagieren und für so Entscheidungsunfähige Leute wie mich, kann das auch mal schief gehen. Aber du hast natürlich recht, nichts passiert, wenn man nichts Neues wagt und ich bin super froh, dass du dich traust, und jetzt bald nach Wien ziehst.
Tausend Bussis
Angie
http://www.hellopippa.com
Super schöner Post! Ich muss sagen, dass ich deine Posts immer besser finde. Die werden immer informativer und ich mag wie du privates und persönliches in informative Tipps packst! Thumbs up.
Und wie lustig, ich hab am Sonntag auch einen Post zur Komfort Zone geschrieben – auch wenn meiner in eine etwas andere Richtung gegangen ist 😀
Love, Kerstin
http://www.missgetaway.com/
Super Post Maus!! Immer weiter an sich arbeiten und weiter entwicklen! Des mit’n Auto fahren kann i mir von dir abschauen haha 😀
Bussi :*
http://www.klarafuchs.com
Du hast mit deinem (wieder mal tollen) Beitrag das angesprochen vor was sich viele Menschen fürchten: den Alltag zu ändern, einen neuen Weg zu gehen, einfach mal Sachen auszuprobieren, die man schon immer machen wollte, sich aber nie getraut hat sie in die Tat umzusetzen. Meistens bevorzugen wir usneren gewohnten Alltag, weil er uns nicht aus der Bahn werfen kann und wir eigentlich schon am Tag davor wissen, was uns morgen erwartet. Ich war immer ein relativ ruhiges Mädchen, schüchtern, still und sehr zurückhaltend. Meinen ersten Schritt, den ich aus der Comfort-Zone gewagt habe, war als ich bei einem Modelcontest (Elite Model Look) mitgemacht habe. Seit ich mich dieser Herausforderung gestellt habe, bin ich über mich hinaus gewachsen und lange kein zurückhaltendes Mädchen mehr. Außerdem hat mir meine erste Reise (nach Indonesien, Bali) ohne meine Eltern letztes Jahr geholfen mich in meiner Selbstständigkeit weiterzubringen: ich habe dort Sachen erlebt, von denen ich nie zu träumen gewagt habe: ich habe eine Vulkan-Wanderung gemacht ( ca. 7.340 m), habe in Hostels übernachtet, die alles andere als hygienisch waren und bin oft ganz alleine durch die Straßen spaziert. Was ich daraus gelernt habe? Noch nie zuvor hatte ich so viel Spaß, war noch nie so stolz auf mich und habe mich in meinem Selbstvertrauen gestärkt. Die Comfort-Zone zu verlassen ist schwer, aber das Ergebnis ist dafür umso schöner. 🙂
Viiiielen Dank für dein Kommentar! Es freut mich total, von deinen positiven Erfahrungen zu lesen und Bali klingt einfach mega spannend. unglaublich was man erreichen kann, wenn man sich nur traut, den ungewohnten Pfad zu verlassen. xx Julia