Ich weiß nicht, ob ihr mitbekommen habt, dass meine Kamera genau zur blödesten, arbeitsintensivsten Zeit kaputt geworden ist, aber leider ist das der Fall. Deshalb kommen in Moment kaum Rezepte oder Beiträge zu Fitness, sondern viel persönliches, viele Inspirationsposts und viel von-der-Seele-Gerede. Genau das entspricht nämlich meinem Mantra und meiner Einstellung: Statt mich darüber zu ärgern, dass meine Kamera in der Reparatur ist, versuche ich eben das Beste draus zu machen und euch trotzdem mit viel Lesestoff zu versorgen. Grade weil mir das Bloggen noch nie so viel Spaß gemacht hat wie in Moment, und viele tolle, aufregende und coole Projekte anstehen. Ich drücke trotzdem mal die Daumen, dass mein Baby bald wieder bei mir ist und nächste Woche mit nach Wien kann. Ein Blogger ohne Kamera ist ja doch irgendwie wie ein Handwerker ohne Schraubenschlüssel 😉
Ein Betrag, den ich eigentlich schon seit 2-3 Wochen schreiben will, kommt heute: vegane Ernährung und meine momentane Ernährung. Bisher habe ich das Thema nur in anderen Blogposts angeschnitten und mich davor distanziert zu viel darüber zu schreiben. Wie ihr in meinem Blogpost über Vegetarismus (ist das ein Wort?) gelesen habt, bin ich kein Fan davon, sich „vegan“, „vegetarisch“, „paleo“ und co. quasi auf die Stirn zu schreiben und ich differenziere sehr genau zwischen meiner Ernährung und dem, was mich wirklich ausmacht. Ganz oft werden mir Steakrestaurants und co. empfohlen, weil die Leute auch teilweise nicht bemerken, dass ich kein Fleisch esse und ich muss immer ein bisschen darüber schmunzeln und finde es eigentlich gut, dass mich meine Leser als „Julia, die Bloggerin, deren Beiträge ich gerne lese“ sehen und nicht als „Julia, die Vegetarierin“. Trotzdem möchte ich euch heute gerne etwas ausführlicher über meine Ernährung und die Umstellung im Jänner erzählen, die absolut keine bewusste, sondern eher eine zufällige für mich war.
Wie dem auch sei: seit Anfang Jänner (ich glaube es war der 7. oder 8.) esse ich wieder zu 99% vegan und aus „mal schauen“ wurde ein „ok, mir geht es tatsächlich super damit“. Ich werde nie 100% schreiben, weil ich erstens keine festen Labels mag, die mich einschränken und mir meine Freiheit nehmen und zweitens, weil ich mich damit angreifbar machen würde. Deshalb: zu 99% vegan.
Warum?
Ja, warum eigentlich? Ich kann es euch ganz ehrlich nicht sagen! Ich habe ja schon mal eine Zeit zum Großteil vegan gegessen und immer weniger Milchprodukte, abgesehen von Questbars und Käse, konsumiert. Als Quest Nutrition dann beschlossen hat die Rezeptur zu ändern und ich die Riegel plötzlich absolut ekelhaft fand, wurde es quasi noch einfacher für mich. Außerdem bin ich auf Facebook immer wieder über Postings von Maddie von dariadaria und Peta2 gestolpert und habe mir viele Gedanken zum Thema vegan gemacht. Fakt ist: ich liebe es, vegan zu kochen und fast alle Dinge, die ich gerne esse, sind ohnehin vegan. In jedem Restaurant klingt das vegane Gericht immer am spannendsten und ansprechendsten und da ich jemand bin, der absolut schlecht im Entscheidungen treffen ist, finde ich es toll „eingeschränkt zu sein“ und nur 3 Gerichte zur Auswahl zu haben. Fleisch und Fisch habe ich ja bewusst vor über einem Jahr von meinem Speiseplan gestrichen und um ehrlich zu sein war der Schritt zu vegan winzig. Zwar wurde nie eine Laktoseintoleranz bei mir festgestellt, ich habe Milchprodukte aber trotzdem nicht vertragen und somit vermieden. Das Einzige, was ich tun musste, war, eine bewusste Entscheidung zu treffen und die 100g Käse, die ich vielleicht im Monat gegessen habe, wegzulassen. Absolut einfach und machbar, wenn man wie ich Hummus, Zwergwiese und Avocado am Brot feiert 😉
Aber vegan ist doch total ungesund!
…war das Statement, das ich grade vorher auf Instagram gelesen habe und mir dacht: 2Puh, zum Glück so frei von Vorurteilen.“ Ich glaube, mittlerweile ist fast jedem klar, dass man, wenn man vegan isst, nicht automatisch mit Eisenmangel und Proteinmangel belastet ist. Natürlich muss man darauf achten, pflanzliche Proteinquellen zu sich zu nehmen, aber das ist wesentlich einfacher, als viele annehmen. Es gibt kaum Lebensmittel, die kein Protein enthalten und man deckt den Bedarf von 1g/kg Körpergewicht sehr einfach. (Wer denkt, das sei doch viel zu wenig, dem lege ich ans Herz das Video von Anne von Bodykiss zum Thema Eiweißbedarf zu schauen – sehr lehrreich und perfekt zusammengefasst!). Getreide, Hülsenfrüchte, Soja, grünes Gemüse und und und. Die meisten Veganer beschäftigen sich ohnehin sehr gut mit ihrer Ernährung und somit kann man NICHT pauschal sagen, dass Veganer mangelernährt sind. Was dazu kommt ist, dass viele „Volkskrankheiten“ immer wieder mit dem Verzehr tierischer Produkte in Verbindung gebracht werden – aber darauf möchte ich gar nicht eingehen und das sei so dahingestellt. Jeder muss für sich entscheiden, was sich für ihn am besten und gesündesten Anfühlt und während man Gesundheitsstudien natürlich im Hinterkopf behalten kann, sollte man in erster Linie auf seinen Körper hören. Ich fühle mich zum Beispiel super, wenn ich keine tierischen Produkte esse oder sie sehr einschränke – das heißt aber nicht, dass es euch genauso gehen muss.
Mein Umfeld
Meine „Taktik“ für mehr Akzeptanz war Schweigen 😉 Ich habe meinem Freund nicht direkt gesagt: „So, Schatz, ich esse jetzt vegan!“ sondern habe es einfach mal gemacht und es ist ihm absolut nicht aufgefallen. Wenn er mich gefragt hat, ob ich einen Topfen essen will, hab ich das gleiche gesagt wie immer „Nein danke, du weißt ja, ich vertrag ihn nicht gut!“ und alles war gut. Meinen Eltern habe ich es nach ein paar Wochen schon gesagt und ihnen auch erklärt, dass es mir damit sehr gut geht und ich auch Ausnahmen machen werde, wenn es zu extrem ist oder es keine Alternativen gibt. Auf meine Hälfte des Auflaufs keinen Mozzarella zu legen oder den Joghurtdip fürs Ofengemüse aus Sojajoghurt zu machen, war nun wirklich kein Problem für meine Eltern und es wurde quasi kommentarlos hingenommen.
Ausnahmen
Wie ich schon erwähnt habe, wird es bei mir immer Ausnahmen geben. In London habe ich einmal einen Salat mit Feta gegessen, da er sehr lecker aussah und das letzte gesunde Gericht bei Pret war und hin und wieder esse ich ein „normales“ Keks oder ein Stück Kinderschokolade. Da ich generell eher der Bitterschoko-Typ bin, kommt das vielleicht 2 Mal im Monat vor und ich habe kein Problem damit. Früher war ich einer dieser „Ganz-oder-garnicht-Menschen“, aber ich versuche einen Mittelweg zu finden und nicht zu verbissen zu werden. Meine Güte, wenn die Kellnerin trotz Anweisung ein normales Joghurt statt Sojajoghurt bringt, ärgert mich das zwar wegen der Laktose, hilft aber der Kuh auch nicht mehr und wer mich kennt, der weiß, dass ich nichts mehr hasse als Essen zu verschwenden. Und wenn meine liebe Omi einen Guglhupf für mich macht, dann sehe ich das auch nicht zu eng.
Für immer?
Vielleicht, vielleicht auch nicht! Ich kann mir definitv nicht mehr vorstellen, dass ich Fleisch oder Fisch esse und wünsche mir, meine Gewohnheiten beizubehalten, aber wer weiß schon, was das Leben bringt. Tatsache ist, dass auch, auch unterwegs, immer einfacher wird, sich vegan zu ernähren und fast jeder Supermarkt eine riesige Bandbreite an veganen Produkten führt. Deshalb sehe ich momentan gar keinen Grund nicht vegan zu essen. Für mich ist es, wie gesagt, eine Bereicherung und keine Einschränkung.
Ersatzprodukte
Ich glaube, ich habe in den letzten 1,5 Monaten vielleicht 5 Mal ein Ersatzprodukt konsumiert (abgesehen von Sojajoghurt und Soja/Mandel/Hafermilch natürlich!) und bin kein großer Fan davon. Grade vegane Schnitzel oder veganer Käse sind voller Chemie und werden deshalb eigentlich kaum gegessen. Wie ihr vielleicht auf Snapchat gesehen habt, gabs für mich in Wien einen Burger von Swingkitchen mit veganem Käse und Sojapatty – der war bombastisch. Ich habe mir auch einmal Wilmersburger gekauft weil ich Lust hatte auf ein Käsebrot – das wars aber eigentlich. Wie mit allem im Leben gilt: Balance finden! Wenn ich zu 90% unverarbeitete Lebensmittel esse, muss auch mal eine Scheibe veganer Chemiekäse drin sein 😉
Körperliche Veränderungen
Ich bin mir nicht sicher, ob ich mich körperlich irgendwie verändert habe. Was mir aber immer wieder auffällt ist, dass ich noch intuitiver esse als sonst und noch mehr auf meinen Körper höre ohne auf Makros zu achten. Mein persönlicher Eindruck ist, dass man seine Figur mit intuitiver, pflanzenbasierter Ernährung sehr leicht hält, vor allem weil man viel Gemüse und viel Vollkorngetreide isst. Meine Bauchschmerzen sind definitiv ein bisschen besser geworden, leider sind sie aber doch noch hin und wieder vorhanden. In näherer Zukunft werde ich mich nochmal auf Unverträglichkeiten testen lassen und drauf hoffen, dass ich nicht wie meine Angie fructoseintolerant bin.
Ihr merkt – ich hab mir wieder die Seele aus dem Leib geschrieben und ich hoffe, euch war mein Beitrag nicht zu lange 😉 Bei persönlichen Texten kann ich mich nur schwer kurz halten, aber ich denke, das gefällt euch meistens, oder?
Ich wünsche euch noch einen schönen Abend!
25 Comments
Wie immer ein super schöner, luftig lockerer Beitrag! 😀
Man merkt dir einfach die Leichtigkeit und doch den Enthusiasmus wie du an die ganze Sache rangehst sofort an – und das macht dich so sympathisch und trotzdem glaubwürdig.
Meine Lieblings99%veganerin, ich hab dich lieb und wünsch dir ne gute Nacht! 🙂
Bussis Angie
http://www.hellopippa.com
Haha Maaaus, du bist einfach ein Herz 🙂 Hab dich so lieb! <3
Dein Beitrag ist mal wieder so gut geschrieben Deine Rezepte beeindrucken mich immer wieder und deine Einstellung zur veganen Ernährung finde ich klasse!!! So wie du das hier beschrieben hast, merkt man einfach mit welcher Sotgfalt du an das Thema gehst.
Ich wünsche dir nun eine gute Nacht
Ganz liebe Grüße
Kathleen
http://www.kathleensdream.de
Vielen vielen Dank, Kathleen! Das freut mich total, dass mein Beitrag so gut bei dir ankommt ;*
Hallo Julia,
wirklich ein super interessanter Beitrag 🙂 Ich gehöre eher so zur Kategorie „Allesfresser“ und finde es super, dass du nicht zu den „belehrenden“ Veganern gehörst, die jedem ein schlechtes Gewissen einreden wollen, wenn man ein Stück Fleisch oder ähnliches isst. Wobei ich dich, wie du auch schon selbst geschrieben hast, jetzt auch nicht als „Veganer-Julia“ abstempeln würde. 😉
Ich bin großer Fan von deinem Blog und deiner zauberhaften und natürlichen Art – weiter so 🙂
Liebe Grüße,
Anne
Vielen Dank! Das freut mich 🙂 Ich finde, Ernährung ist etwas persönliches und es muss jeder für sich entscheiden, was er essen will. Das wichtigste ist wirklich, dass man sich wohl fühlt. Die meisten meiner Freunde und Familienmitglieder essen ja auch Fleisch und ich hab sie trotzdem lieb hahaha 😀 xx
Wie immer ein super toller Post. Ich finde es sehr interessant deine Erfahrungen zu lesen und freue mich, dass es dir so gut geht. Ich finde auch wirklich, dass man es an deinen Snaps, Bilder und Beiträge sieht. Schön!
Alles Liebe veg.fruitia
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[…] ich euch in meinem Ernährungs-Blogpost erzählt habe, versuche ich mich seit Anfang Januar zum Großteil vegan zu ernähren. Meistens […]
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