Eat food that loves you back – Esse ich nur gesund?

Kennt ihr das, wenn ihr euer absolutes Lieblingsessen vor euch stehen habt und euch einfach richtig drauf freut, diesen Komfort zu haben, es essen zu können? Und dann erst der Moment, wenn man mit viel Genuss die Mahlzeit verschlingt und einfach glücklich ist und sich wohl fühlt. Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht, wie ich diesen Blogpost beginnen will, aber ich versuchs mal so: Obwohl ich meinen Standpunkt zu gesunder, ausgewogener Ernährung oft klar stelle, bekomme ich sehr häufig die Frage: „Isst du eigentlich nur gesund?“ oder „Wie oft gönnst du dir etwas?“. Und ich habe meistens wirklich keine Ahnung, wie ich diese Frage beantworten soll. Ich denke, jeder definiert gesund anders und für mich ist der Begriff weitläufig. Da ich keine besonderen Ziele bezüglich meines Figur habe, kann ich relativ locker mit meiner Ernährung umgehen und muss keine Kalorien oder Makros zählen, um mein Gewicht zu halten und einfach nur schlank zu sein. Zwar merke ich schon hin und wieder Unterschiede, bin mal definierter, mal weniger, aber im Großen und Ganzen habe ich mein natürliches Gewicht gefunden und mich eingependelt (ich weiß, ihr wollt immer Zahlen hören 😉 ich befinde mich bei einer Größe von 1,72cm bei etwa 59-61 kg, je nach Tagesverfassung). Für mich ist es nicht ungesund, zu Vapiano zu gehen und Weißbrot zum Salat zu essen oder vor dem Fernseher eine Rippe dunkle Schokolade zu essen. Meine Makroverteilung ist bestimmt oft High-Carb-High-Fat…aber eben aus gesunden Quellen. Inwieweit ich mich „zielorientiert“ ernähre, kann sich jeder selbst denken und das für sich definieren, aber ich würde behaupten: ja, ich esse zu 95% sehr gesund.

Meine Belohnungen

Um ehrlich zu sein, ist es sehr kritisch, so etwas zu schreiben, da es immer noch viele gibt, die denken, jeder Mensch ist gleich. Ich bitte euch deshalb, meine Meinung und Einstellung NICHT 1:1 zu übernehmen und es einfach nur als das zu sehen, was es ist: der Weg, der für mich funktioniert.

Ich belohne mich jeden Tag! Und wie? Indem ich immer genau das esse, was ich gerade essen möchte. Wie ich schon mal in einem Blogpost geschrieben habe, habe ich das extreme Glück, gesundes Essen zu LIEBEN! Für mich geht nichts über frisches Avocadobrot und Vollkornpasta mit Gemüsesoße, Oatmeal mit Erdnussbutter, Datteln, einen leckeren Smoothie oder einen grünen Juice. Ich liebe Ombars und dunkle Superfood Schokolade mehr als jede süße Milchschokolade und finde Bio-Quinoa-Chips viel leckerer als „normale“ Chips. Wenn ich morgens aufwache, belohne ich mich mit meinem Lieblingsfrühstück und auch den Rest des Tages esse ich das, was mir am besten schmeckt. Unterwegs lachen mich frische Salate mehr an als jeder Fast Food und wenn ich in fremden Ländern bin, könnte ich stundenlang die coolen Müslis oder Riegel bewundern oder mich über die tollsten Healthy-Food-Delis freuen.

Typische „Cheats“, wie manche sie gerne nennen, mit Eis, Pizza, Burger und co. gibt es natürlich auch hin und wieder. Wenn wir bei der L’Osteria sind und ich Lust auf eine riesige Pizza habe, esse ich sie natürlich auch, oder wenn wir in einem tollen Burger Laden sind, wo alles frisch gemacht wird. Ich würde allerdings kein Pizzaeck an der Straßenecke kaufen oder einen Burger im Fast Food Laden. Ich weiß da einfach, dass das meinem Körper nicht gut tun wird. Wenn ich Lust auf Eis habe, hebe ich mir diese Lust lieber für ein großartiges Eis von der Eisgreißlerei auf. Ich glaube, ihr wisst, was ich meine, oder?

Mir ist zum Beispiel letzten Donnerstag aufgefallen, dass ich ohne es zu merken 3 oder 4 Wochen lang nichts, für mich, ungesundes gegessen hatte. Das wurde mir bewusst, als ich eine Mannerschnitte gegessen habe und mir dachte „Boah wie süß ist das denn?“ Keine Frage: Mannerschnitten sind echt lecker, aber meistens geht bei mir dunkle Schokolade über alles. Oder eine Dattel mit Erdnussbutter – YUM!

Eat food that loves you back

Bevor ich entscheide, was ich essen möchte, denke ich immer darüber nach: Wie werde ich mich nach dieser Mahlzeit fühlen? Wie reagiert mein Körper darauf? Spendet mir diese Mahlzeit Energie? Außerdem frage ich mich, ob ich wirklich Hunger oder wirklich Lust auf etwas habe, oder nur aus Langeweile/Enttäuschung/Frust/Kummer esse. Wenn ich diese Frage ehrlich beantwortet habe (natürlich mache ich da kein großes Trara drauf, manchmal verstehen sich die Fragen auch von selbst!), dann entscheide ich mich für eine Mahlzeit oder ein Lebensmittel. Vor allem in letzter Zeit habe ich das Gefühl, genau zu wissen, was mein Körper braucht. Wenn ich genau in mich hinein höre, weiß ich, dass der Green Juice mich aufweckt und vitaler macht, ich vom Cola Light aber Bauchschmerzen bekomme. Ich muss zugeben: es dauert seine Zeit, bis man herausgefunden hat, was der Körper einem sagen will und manchmal ist es ein steiniger Weg, bis man begreift, dass man nicht gegen seine eigenen Signale ankämpfen sollte.

Vielleicht geht es euch ja so, dass ich aber genau nach eurem geliebten Kitkat (sorry für die Produktplatzierung an dieser Stelle :D) Glücksgefühle empfindet und euch gut fühlt. Dann kann ich euch sagen: esst hin und wieder dieses KitKat. Lasst Weizenmehl Weizenmehl sein und Zucker Zucker sein. Gönnt es euch, zelebriert es und genießt es in vollen Zügen. Jeder hat einen anderen „Food that loves you back“ und es gibt keine Regeln dafür. Als Kind war es doch auch selbstverständlich, dass jeder sein Lieblingsessen hat, warum also nicht jetzt auch noch?

Glücklich und gesund

…bedeutet nicht, auf alles zu verzichten und nur „gluten free vegan no-fun meals“ zu essen 😉 Wie immer im Leben geht es um Balance und genau die müsst ihr für euch finden. Ich habe für mich festgelegt, dass ich dunkle Schokolade, Weißbrot und co. niemals aus meiner Ernährung streichen möchte und mir gar keine Gedanken drum mache, was jetzt von den Inhaltsstoffen her „gesund“ und „ungesund“ ist. Im Endeffekt sind das sinnlose Labels, die uns egal sein können. Wichtiger ist: was gebe ich meinem Körper, wie wird er darauf reagieren, wie werde ich mich fühlen?

Lange Rede kurzer Sinn: Findet eure Balance und das Essen, das euch gut tut!